Zweiter Tag: Die große Potenzialanalyse, mit der du deine Stärken und Potenziale ausschöpfst.

Als Personaler oder Ausbilder kennst du natürlich die klassischen Potenzialanalysen, wie zum Beispiel psychologische Testverfahren, Analysen der Arbeitszeugnisse, Auswertungen von Mitarbeiterbeurteilungen oder Assessment Center.

Zum einen, sind wir hier nicht in einem Unternehmen, und zum anderen haben wir weder die Zeit noch die Ressourcen für beispielsweise ein 360°-Feedback.

Wir tauchen gemeinsam in das Verfahren einer tiefgreifenden Potenzialanalyse aus dem Leadership-Coaching ein. Denn mit dieser Analyse schöpfst du deine Stärken und Potenziale nachhaltig aus. Und nicht nur das, denn diese Analyse legt den Grundstein, um deinen Traumjob zu finden, deine Ziele glasklar zu formulieren und deinen Marktwert für eine Gehaltserhöhung gegenüber deinem Arbeitgeber zu kommunizieren.

Klicke auf diesen Link, dann öffnet sich dein Potenzialanalyse-Check. Ich erkläre dir jetzt Schritt für Schritt, wie du damit arbeiten kannst, um die besten Ergebnisse für dich herauszuholen.

Als erstes empfehle ich dir, deinen Potenzialanalyse-Check auszudrucken, er ist nur eine Seite lang. Wie du siehst, gibt es drei Blöcke. Im ersten Block geht es um die Grundmotive in deinem Leben, im zweiten Block bringst du deine Stärken auf den Punkt und im dritten Block fasst du zusammen, welche deiner Stärken du in deinem Job konkret anwenden willst.

Beginnen wir mit dem ersten Block.

Hier geht es um die Grundmotive und Werte deines Lebens. Es geht hier nicht um Werte, die du jetzt gerade toll findest. Denn Werte kristallisieren sich aus Lebenssituationen und Entscheidungen im Laufe des gesamten Lebens heraus. Wir werden uns zwei wichtige Entscheidungen in deinem Leben vornehmen, aus denen deine Grundmotive ersichtlich werden.

Weißt du, hinter jeder Entscheidung steckt eine persönliche Geschichte. Und du kümmerst dich jetzt um zwei wichtige Entscheidungen in deinem Leben. Die erste Frage lautet: Warum hast du dich dazu entschieden, Personaler oder Ausbilder zu werden? Und die zweite Frage: Wie kam es dazu, dass du da wohnst, wo du jetzt wohnst?

Hinter diesen beiden Entscheidungen steckt deine persönliche Geschichte, die du jetzt aufschreibst. Nimm dir also jetzt ein leeres Blatt oder setz dich an deinem PC und fange an zu schreiben. Du überlegst. Irgendwann hattest du vielleicht eine Idee, ein Erlebnis oder du hast etwas gesehen oder von anderen gehört. Schreiben, schreiben, schreiben…

Damit du eine Vorstellung davon bekommst, wie das ganze praktisch aussieht, zeige ich dir hier mal ein Beispiel aus meiner eigenen Potenzialanalyse, die ich vor einigen Jahren gemacht habe.

Ich hatte mir damals die Frage gestellt: Warum habe ich mich entschieden, als Trainer selbstständig zu werden? Und dann fing ich an zu schreiben.

Eigentlich fing alles nach meiner Umschulung im Jahr 2001 zum Bankkaufmann an. Mit 33 arbeitete ich in einer Privatkundenbank als Kundenbetreuer. Diese Aufgabe erfüllte mich nicht. In der der Bank gab es für jeden Mitarbeiter eine Potenzialanalyse mit einem Auswertungsgespräch durch einen Psychologen. Der schriftliche Test und der Psychologe stellten fest, dass ich mit meinen Fähigkeiten wohl eher für das „strategische“ als das „operative“ Geschäft geeignet bin. Allerdings hatte ich für eine strategische Position innerhalb der Bank nicht den notwendigen akademischen Abschluss, weshalb mir meine direkte Vorgesetzte in einem Mitarbeitergespräch die Perspektive aufzeigte, die innerhalb der Bank für mich möglich war: Geschäftsstellenleiter einer Filiale innerhalb von 10 Jahren. Aufgrund meiner Unterforderung stellte ich zudem fest, dass meine Stelle als Kundenbetreuer von einem Restaurantfachmann ausgeführt werden kann, weil es hauptsächlich darum ging, einen freundlichen Kundenkontakt herzustellen. Diese Einschätzung wurde von meiner Chefin bestätigt. Ich sah in der täglichen Unterforderung, in 10 Jahre Wartezeit auf einen höheren Posten und dem Versauern meiner strategischen Kompetenzen keine Perspektive. Ich kündigte bei der Bank und wurde arbeitslos.

Angespornt von dem psychologischen Persönlichkeitstest in der Bank, kaufte ich mir Fachbücher und unterzog mich einer umfassenden Persönlichkeitsanalyse, die in einer 20seitigen Expertise über mein Profil endete. Das Ergebnis war, dass ich weiterhin gerne mit Menschen arbeiten wollte und dass ich mein Potenzial in der Werbe- und Marketingbranche ausleben kann. Ich meldete mich zu einer Fortbildung zum „Kommunikationswirt“ (Fachkaufmann für Werbung und Marketing) an und bewarb mich parallel bei einem europaweitem Werbeunternehmen (Außenwerbung). Im Herbst 2001 wurde ich als Development Manager eingestellt. Parallel absolvierte ich an den Wochenenden meine Fortbildung zum Kommunikationswirt, den ich im Januar 2004 mit „gut“ abschloss.

Während dieser Fortbildung wurde ich enttäuscht. Ich ging davon aus, dass es um zwischen-menschliche Kommunikation ging, dabei ging es um Marketing, PR und Werbung. Also suchte ich nach Möglichkeiten und fand mich in einem NLP-Schnupperkurs wieder, in dem es um Kommunikation, Selbstführung und Psychologie ging. Das hat mich dann wirklich überzeugt, und hochmotiviert absolvierte ich eine NLP-Practitioner Ausbildung (20 Tage) im Jahr 2005. Am ersten Wochenende dieser Ausbildung ging es darum, dass jeder Teilnehmer an seine Visionen und wirklich großen Ziele arbeiten sollte. Mein Ziel war: Motivationstrainer. Es entstand in mir ein sehr starkes Bild und eine unheimliche Sogwirkung.

Das war schonmal eine intensive Beschäftigung damit, wie ich im Laufe meines Lebens eine wichtige Entscheidung getroffen habe. Und daraus habe ich zum Beispiel für mich ganz wichtigen Werte abgeleitet, nämlich: Herausforderungen. Ein Grundmotiv meines Lebens sind Herausforderungen, wie zum Beispiel scheinbar unlösbare Probleme oder drohendes Scheitern. Denn erst dadurch wachse ich persönlich.

Und ich habe im weiteren Verlauf meiner eigenen Potenzialanalyse noch weitere wichtige Entscheidungen in meinem Leben in Form meiner persönlichen Geschichte analysiert, so dass sich meine drei Top-Werte klar und deutlich herauskristallisiert haben.

Vielleicht denkst du dir jetzt: „Echt jetzt? So viel Arbeit? Lohnt sich das?“ Und wie sich das lohnt. Denn du machst hier nicht irgendeinen Psycho-Test, der dann deine Werte und Stärken als Wörter ausspuckt, die zwar zutreffend sind, aber die du wieder vergisst.

Persönliche Erlebnisse, die deine Werte und Grundmotive in deinem bisherigen Leben geprägt haben, vergisst du nicht so schnell. Also fang am besten noch heute damit an, deine echten Werte und Grundmotive zu entdecken.

Ganz wichtig ist jedoch, dass es darum geht, wie du bis zu 10% mehr Gehalt von deinem Arbeitgeber bekommen kannst. Und wenn wir zum Thema: „Marktwert“ kommen, werden wir mit deinen Ergebnissen, die du hier zu Tage gefördert hast, weiterarbeiten.  

Im zweiten Block bringst du deine echten Stärken auf den Punkt.

Auch hier ist es so, dass die Bedeutung von Fähigkeiten, Talenten oder Stärken sich aus der Dauerhaftigkeit ergibt. Handelt es sich dabei um etwas sehr Stabiles ohne große Veränderungsmöglichkeit, dann ist die Bedeutung groß.

Im ersten Schritt beantwortest du die Frage: Welche deiner Stärken, Fähigkeiten und Talente sind über Jahrzehnte stabil? Beschreibe deine 5 Top-Stärken kurz. Es ist nicht nur ein Wort, sondern eine kurze Erläuterung.

Im zweiten Schritt: Rufe Menschen an, die dich sehr gut kennen und frage spontan: „Was kann ich besonders gut?“ Daraus entsteht ein Fremdbild deiner Stärken, Fähigkeiten, Talente.

Damit du eine Vorstellung davon bekommst, wie das Ganze praktisch aussieht, zeige ich dir auch hier mal ein Beispiel.

In meinem Selbstbild habe ich festgestellt, dass ich ein Ziel beharrlich, konzentriert, detailliert und diszipliniert erreichen kann. Als ich nacheinander meine Eltern und meine Geschwister anrief und fragte, was ich besonders gut kann, sagten sie mir, dass ich eine eiserne Disziplin aufbringe und ein sehr großes Durchhaltevermögen habe.

Im dritten Block fasst du alles zusammen.

Beantworte die Frage: Was ist dir im Job wichtig und welche Stärken willst du einsetzen?

Diese Art der Potenzialanalyse ist ein hartes Stück Arbeit. Allerdings schöpfst du daraus sehr nachhaltig deine wirklichen Grundmotive, Fähigkeiten, Talente und Stärken.

Arbeite am besten noch heute damit und noch viel besser ist, du startest jetzt sofort. Dann ist es erledigt und du kannst dich auf morgen freuen. Denn morgen gebe ich dir eine Anleitung, wie du deinen Traum-Job innerhalb deines Unternehmens oder in einem neuen Unternehmen findest.

Viel Erfolg und bis morgen
Dein Andreas vom Team der Ausbilderwelt

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